Pilz des Jahres 2015: Becherkoralle (Artomyces pyxidatus)
Licht und Schatten der Klimapolitik: Die zunehmende Nutzung von abgestorbenem Holz aus den Wäldern zum Heizen schont die Vorräte an fossilen Brennstoffen, aber sie reduziert den natürlichen Lebensraum für viele wichtige und auch seltene Organismen. Um auf dieses Dilemma hinzuweisen, hat die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) die Becherkoralle zum Pilz des Jahres 2015 gewählt. Die besonders schöne und ungewöhnliche Pilzart aus der Gruppe der Korallenpilze mit dem wissenschaftlichen Namen Artomyces pyxidatus braucht das Totholz von abgestorbenen Baumstämmen zum Überleben. Die Gesellschaft warnt, dass die Konsequenzen des Mehrbedarfs an Holz zur biologischen Verarmung der Wälder führen und damit über den positiven Effekt einer neutralen CO2-Bilanz weit hinausgehen. Außerhalb von Nationalparks und Naturschutzgebieten haben Bäume heute in kaum einem deutschen Wald mehr die Chance, ihre natürliche Lebenserwartung auszuschöpfen und an Altersschwäche zu sterben.
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In Sachsen ist dieser schöne Pilz, schon fast verschwunden. Es liegen nur ältere Funde (vor 1990) aus der Oberlausitz und der Sächsischen Schweiz vor. Der letzte Nachweis stammt von 2001 aus dem Vogtland.